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Einsatzbereich

Anwendungsspezifikation

Funktionserhaltsklasse

Elektrische Brandmeldeanlagen,

Sicherheitsmeldezentralen

Versorgungskabel für Telefonanlagen

nicht relevant (die Zentrale verfügt über eigene Batterie)

Steuerkabel zu Komponenten, die lediglich ein Auslösesignal

für das Umschalten in die Brandschutzfunktion und dann keinen

Kabelanschluss mehr benötigen

P 15-R

Steuerkabel zu Komponenten, die während ihrer gesamten brand-

schutzrelevanten Funktion Einspeisung benötigen (BMA-gesteuer-

te Klappen, elektrisch gesteuerte Ventile u.ä.)

P 15-R bis P 90-R (PH 90-R)

Selbsttätige stationäre, halbstationäre

Feuerlöschanlagen und ergänzende

Löscher

stationär – Pumpenanschlüsse

P 30-R bis P 90-R (PH 90-R)

halbstationär

nicht relevant (benötigen keinen Stromanschluss)

ergänzend – planungsbedingt

nicht im Vornhinein bestimmbar (planungsabhängig)

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen

Brandschutzlüfter

P 30-R

Rauchabzugsklappen

P 30-R

Feuerlöschpumpen

min. P 30-R

Türöffner

je nach dem gewählten Typ, jedoch generell P 15-R

Türschließer

je nach dem gewählten Typ, jedoch generell P 15-R

Rundfunk

P 30-R

Notbeleuchtung

nach tschechischen Normen

P 15-R bis P 60-R(PH 60-R)

nach Europäischen Normen

P 60-R (PH 60–R)

Lüftungstechnik

LT-Abschaltung

P 15-R

Feuersicherer Aufzug

P 45-R (PH 45-R)

Evakuierungsaufzug

P 45-R (PH 45-R)

Zuluftleitungen

je nach dem gewählten Typ, jedoch generell P 15-R bis P 30-R

Lüfter

für geschützte Fluchtwege

P 15-R až P 60-R (PH 60-R)

Tabelle der meistgeforderten Klassen

für ausgewählte Installationsbeispiele brandschutzrelevanter Kabeltrassen zur Gewährleistung

der Brandsicherheit von Bauwerken nach der ČSN 730848 – Kabelverteilungen mit Funktionserhalt

Spezifische Konsequenzen der Vorschrift

für Gitterrinnen

Die Prüfvorschrift ZP 27/2008 lässt leider die Gitterrinnen bislang

außer Acht und erlaubt für die genormte Ausführung einer Ka-

beltrasse lediglich Vollblechrinnen (z.B. System LINEAR) und Ka-

belroste, die sog. Kabelleitern.

Aus diesem Grunde ist es derzeit

unmöglich, für ein Drahtgittersystem eine Klassifizierung nach

den genormten Parametern (d.h. für die sog. genormte Montage)

erteilt zu bekommen, denn die Vorschrift lässt diese Möglichkeit

nicht zu

, obwohl die MERKUR 2 Kabelrinnen den Test auf Funkti-

onserhalt auch nach der P-Kurve bereits 2011 und erneut 2013

erfolgreich bestanden haben.

MERKUR 2 System hinsichtlich Tests

auf Funktionserhalt und ihrer Auswirkungen

auf den praktischen Einsatz

In Bezug auf den praktischen Einsatz desM2 Systems gibt es durch die

geltenden gesetzlichen Vorgaben nur zwei Beschränkungen, die nicht

so grundsätzlich sind, wie man auf dem ersten Blick meinen könnte.

1. Verwendete Verkabelung

Die genormte Montage lässt im Gegensatz zu der nicht genormten

die Verwendung beliebiger Kabel zu, welche die vorgeschriebenen

Brandprüfungsparameter separat erfüllen. Die Klassifizierung einer

nicht genormten Montage bezieht sich ausschließlich auf die Ver-

kabelung, mit der diese Montage getestet worden ist.

Das M2 Sys-

tem bestand alle Tests mit installierten Kabeln PRAKAB, NKT und

ELKOND (SK)

, die bei uns meist verfügbar und verbreitet sind und

wirtschaftlich gesehen auch die effizientesten Kabeltypen darstel-

len.

Bei der überwiegenden Mehrzahl der Lösungen sind diese Ka-

beltypen ohnehin bereits eingeplant bzw. der ursprünglich vorge-

sehene Typ lässt sich durch diese Optionen gleichwertig ersetzen.

2. Temperaturkurve und erreichte Höchsttemperatur

Die für üblich verlangten Trassenklassen werden in Bezug auf

die Temperaturkurve „P“ definiert (siehe Tabelle auf der nächs-

ten Seite). Die Prüfungen des M2 Systems auf Funktionserhalt

wurden nach der Temperaturkurve „PH“ durchgeführt. Allerdings

sind sich die Temperaturkurven P und PH sehr ähnlich (sie-

he Abbildung unten). Bis zur 30. Testminute sind beide Kurven

identisch und erst danach gehen sie auseinander. Während die

P-Kurve weiter langsam ansteigt, bleibt die PH-Kurve auf der

Temperatur von 842 °C, die eben in der 30. Testminute erreicht

worden ist.

In Anbetracht der gelebten Praxis bei der Ausführung von Tras-

sen mit gefordertem Funktionserhalt im Brandfall (siehe Tabel-

le unten) ist es offensichtlich, dass für den wesentlichen Teil

der Anwendungen die Trassenbeständigkeit von 30 Minuten

und weniger ausreichend ist. Das heißt, dass in solchen Fällen

sowohl die genormte als auch die nicht genormte Montage den

bautechnischen Anforderungen Rechnung tragen, wobei im

Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Einsatzbereich die nicht ge-

normte Montage eindeutig mehr von Vorteil ist (siehe Gegen-

überstellung auf der folgenden Seite).

t [min.]

739 °C

P 15

PH 15-R

842 °C

Temperaturkurve P

15 min.

30 min.

60 min.

90 min.

120 min.

T [°C]

Temperaturkurve PH

P 60

PH 30-R

PH 60-R

P 90

PH 90-R

P 120

PH 120-R

P 30

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